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#891 The Inbetweeners Movie

Verfasst: 2012-01-17 10:21
von Roughale
Ach ja, ein britischer Film, offensichtlich zu einer mir nicht bekannten TV Serie, da lass ich mich erstmal gerne drauf ein. Dann stimmte mich auch der Akzent sehr gutmütig, da machte die seichte Gangart weniger aus, irgendwie ging es ja stark in die Comedy Richtung weit unter der Gürtellinie ging. Bekommen habe ich dafür wenig zum Kopf anschalten, viel auf das Zwerchfell ausgerichtetes und eine Menge Fremdschämen (das hab ich mal dem Eric 2 Sitze weiter entlehnt 8) ) - passend zum Thema gebe ich eine 3, das ist in der Schule ja befriedigend - passt doch :lol:

Re: #891 The Inbetweeners Movie

Verfasst: 2012-01-17 12:26
von noidea
Der Film war so schlecht, dass er schon wieder gut war.
Ich habe mich köstlich amüsiert. Auch oder gerade weil einige Gags schon ziemlich tief unter der Gürtellinie waren.
Was den Film gerettet hat waren die vier Hauptpersonen, die wirklich den Eindruck erweckten als seien sie die coolsten Typen auf diesem Planeten. Großes Kino, teilweise sehr nah an Realsatire! Ja, es gibt solche Leute wirklich. Achtet mal beim nächsten Ballermann Urlaub auf die Kleiderauswahl bzw. T.Shirts! ;-)
Für mich schwankte der Film zwischen 2 und 5- (letzteres bei den eher unappetitlichen "Witzen").
Eine 3 empfinde ich da auch als ausreichend befriedigend... :lol:

Re: #891 The Inbetweeners Movie

Verfasst: 2012-01-17 12:41
von Roughale
Ergebnis einer kleinen Recherche:

Die Serie hatte 3 Staffeln mit je 6 Folgen.
Die DVD des Films ist seit Ende 2011 in UK schon raus.

Re: #891 The Inbetweeners Movie

Verfasst: 2012-01-17 21:11
von Kasi Mir
Hallo allerseits,
ist schon mutig vom Verleih Universum (nicht zu verwechseln mit Universal), die Kinofortsetzung einer Fernsehserie in deutsche Kinos zu bringen, wo doch die Serie hier nie gezeigt wurde; auch wenn der "Inbetweeners Movie" sich Mühe gibt, die Hauptfiguren am Anfang alle vorzustellen, so daß man dem Film ohne jegliche Kenntnisse von der Serie folgen kann, so ist es doch ein Risiko, da man man hierzulande nicht quasi automatische Zuschauer bauen kann. Außerdem ist ja nicht so, daß Deutschland sich nach Teenie-Sex-Komödien aus Großbritannien sehnen würde - selbst die US-Exponate dieses Genres sind abseits der "American Pie"-Erfolge eher schwach gelaufen. Insofern kann ich Universum nur die Daumen drücken - der Film selbst ist zwar deutlich erträglicher als manche amerikanischen Vergleichswerke, und der Gross-Out-Anteil ist erfreulicherweise relativ niedrig, aber es fehlt ihm auch jegliches positive Alleinstellungsmerkmal, das die Leute in die Kinos locken könnte. Es ist einfach ein einigermaßen kurzweiliger, zumindest stellenweise witziger, wenn auch oft etwas zotiger und gelegentlich geradezu kindischer 95-Minuten-Zeitvertreib, weswegen ich eine Drei auch für angemessen erachte.

Die vier Hauptfiguren von "Inbetweeners" sind allesamt ziemlich klischeehaft angelegt und tragen auch im Laufe des Films wenig dazu bei, zu Identifikationsfiguren zu werden. Man hat einen bieder-ernsthaften Superstreber - der immerhin für trocken-scharfzüngige Kommentare zu dem Kasperletheater gut ist - einen sexbesessenen Realitätsverweigerer, den typischen Verlassenen, der bei seinen Versuchen, seine oberflächtliche Ex zurückzubekommen, kein Auge für neue Möglichkeiten hat
Spoiler:
und diese so spät im Film quasi plötzlich ohne vorherige Entwicklung realisiert, daß dieser Handlungsbogen selbst für Komödienverhältnisse völlig hanebüchen daherkommt
und einen Trottel. Mal zusammen, mal in Teilgruppen dilettieren sich die vier Schulabsolventen durch einen Urlaub in Griechenland (den die Filmemacher auf Mallorca filmten - ist Griechenland als Drehort etwa zu teuer?), in dem sie sich natürlich nur die schlechtesten Lokaliäten aussuchen, auf die billigsten Tricks hereinfallen, saufen bis zum Umfallen, sich bei allen möglichen Leuten unbeliebt machen, und bei den meisten Frauen abblitzen (es sei denn, man kann einen Gross-Out-'Gag' daraus machen).

Immer wieder trifft das Quartett dabei auf vier ebenfalls urlaubende Britinnen - und den Rest erledigt die Skriptautomatik, wobei sich der Film keine große Mühe gibt, die vorgezeichnete Pärchenbildung vernünftig abzubahnen, sondern es im Wesentlichen bei einer mehrfachen Wiederholung der gleichen Interessenkollisionen beläßt, die dann am Schluß einfach quasi umklappen. Einzig die scharfzüngigen Diskussionen zwischen Übernerd Will und der schnippischen Alison versprühen zumindest phasenweise Witz und lassen Grundzüge einer Romantic Comedy erkennen. Der Rest ist albern und oft infantil, der Film kann und will sich offenbar gar nicht entscheiden, ob man sich mit den Figuren identifizieren, sie auslachen, oder sich einfach fremdschämen soll. Das tut nicht wirklich weh, ist aber auch nichts, was nicht auch eine durchschnittliche Pro-Sieben-Eigenproduktion bietet, für die man nicht extra ins Kino latschen muß. Ich habe mich nicht wirklich gelangweilt, auch wenn ich wahrscheinlich weniger gelacht als mehr den Kopf geschüttelt oder das gemacht habe, was neudeutsch mit Facepalm bezeichnet wird. Insofern ist trifft es das "nett" aus unserem Webvoting wohl am besten - die deutsche Schulnoten-Entsprechung "befriedigend" könnte in Bezug auf diesen Film ja in der Tat falsch verstanden werden. 8-)

Gruß
Kasi Mir