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#1098 Trumbo

Verfasst: 2016-02-02 1:08
von Kasi Mir

Wie schon "The Big Short" vor ein paar Wochen stammt auch "Trumbo" von einem Regisseur, den man nicht unbedingt hinter diesem Film vermutet hätte. Tatsächlich ist der Weg ziemlich weit von den Komödien, die Jay Roach sonst immer gedreht hat (z.B. die "Austin Powers"- und "Meet the Parents"-Reihen, aber auch "Dinner for Schmucks" und "The Campaign"). Er hat allerdings fürs Fernsehen (hauptsächlich für HBO) auch schon politische Themen aufgegriffen und verfilmt, insofern ist die Geschichte von Dalton Trumbo und der McCarthy-Ära nach dem zweiten Weltkrieg nicht ganz so außergewöhnlich für ihn, wie man auf den ersten Blick meinen könnte. Für weitere Informationen zur Kommunistenverfolgung in den 1940ern und 1950ern in Amerika empfehle ich als erste Anlaufstelle die Website Tracked in America.

Hier nun ein Blick auf das, was Jay Roach daraus gemacht hat:



Wie hat Euch "Trumbo" gefallen? Wie macht er sich im Vergleich zu anderen True Stories der letzten Monate? Was haltet ihr von den Schauspielern? Ihr müßt nicht gleich ein ganzes Drehbuch dazu verfassen, es reicht auch, wenn Ihr Eure Gedanken zum Film als Antwort auf diesen Beitrag ins Forum stellt. Ihr landet dafür auch nicht auf einer Blacklist, egal, wie Ihr den Film fandet. 8-)

Re: #1098 Trumbo

Verfasst: 2016-02-02 11:56
von Thufir
Der Film hat vergnügliche Momente, flotte Dialoge und hier und da etwas Drama - leider bleibt er immer an der Oberfläche kleben. So plätschert alles gefällig dahin, aber was will der Film uns eigentlich erzählen? Als Charakterstudie oder gar Familiendrama greift er viel zu kurz. Als Erzählung über das Hollywood in der McCarthy-Ära ist er geradezu harmlos (eine Klatschreporterin als große Gegenspielerin, sagt schon alles).

In beiden Fällen scheint das Problem in der Figur Trumbo zu liegen, die einfach nicht interessant genug ist: Ein Dandy und Salon-Sozialist wird mit der Wirklichkeit konfrontiert und zum egozentrischen Ekel, hat aber trotz Blacklist Arbeit und Erfolg und ist am Ende rehabilitiert. Wo ist denn der politische Kampf? Was kostet den "Helden" denn seine Überzeugung, außer den Umzug vom großen Landhaus in eine Stadtvilla? Ich gebe dem Film eine 3, nett, aber belanglos...

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