Seite 1 von 1

Horror Appreciation Society

Verfasst: 2009-07-07 17:31
von Roughale
So, da wir in den letzten Filmbesprechungen immer wieder mehr in die Horrorecke abgedriftet sind, macheich diesen Thread auf und werde ihn nutzen, um das von mir eigentlich geschätzte Genre etwas aus meiner Sicht zu beleuchten.

Hier kann jeder reinposten, alles was er will, auch Negatives, man muss halt nur mit Gegenargumentationen rechnen (und eventuellem Chipsentzug :mrgreen: ).

Also frisch drauf los, ich habe leider heute keine Zeit noch was zu schreiben, aber lasst mich nur erwähnen, dass ich auch oft mit Filmen für eine Randgruppe nicht zufrieden in der Sneak bin, zum einen, weil es so schlecht ankommt und zum anderen, weil ich bei den Filmen leichter zu stören bin ;) Aber um die Abwechslung zu wahren gehöen sie einfach dazu, aber nicht zu oft...

Re: Horror Appreciation Society

Verfasst: 2009-07-10 11:58
von Paxy
Ich freue mich auf

Dead Snow

http://www.youtube.com/watch?v=lEQwEmeWnyI

Lächerliche Zombiestreifen mit hoffentlich gesundem "Gore Effekt" *g* fernab von Hollywood CGI verseuchten Movies.

Da weiß man was man bekommt und kann schonmal einige Minuspunke fallen lassen, einfach nur gucken und herzhaft lachen.

So "Amateur"/"low budget" Filme guck ich mir gerne an. Obwohl mein letzter "Don't Wake the Dead" leider völlig aus dem Rahmen fällt, weder lustig noch unterhaltsam einfach nur grausam langweilig. Schade eigentlich Da war sogar "Poultrygeist - revenge of the Chickendead" unterhaltsamer und der ging mir schon mit den gesangseinlagen völlig auf die ömme"

Re: Horror Appreciation Society

Verfasst: 2009-07-10 17:45
von Roughale
Wie man vielleicht merken konnte, war die Woche etwas dicht, sodass ich nicht viel hier reinschreiben konnte, aber wenn wir schon bei Zombies sind... 8)

Damit fing ja alles an, im zarten Alter von 14 damals knapp hintereinander Fulcis Woodoo und Romeros Zombie (Dawn of the Dead) sehen dürfen (soviel zum Jugendschutz haha!) - Das hat geprägt, während ich bei Woodoo noch oft mich hinter der Lehne des Vorsitzes verschanzte, konnte ich bei Zombie meinen besten Schulfreund bei derselben Schutzbewegung beobachten (der war auch schon Gast in unserer Sneak, aber noch zu Grindel Zeiten!). Daher muss ich einfach alles was mit Zombies zu tun hat gesehen haben - und da gibt es Grotten en masse - daher auch meine hohe Toleranz schlechten Gruselfilmchen gegenüber - der Boden unter diesen ist tief, so very deep :twisted:

Und du kannst beruhigt sein, denn Dead Snow hat mir sehr gut gefallen, er hat einen kranken, aber funktionierenden Humor, richtig nette Blutszenen - der lief im Frühjahr bei den Fantasy Film Fest Nights und kam gut an.

Wenn ich mal die Zeit finde, dann stelle ich auch mal den inflationär verwendeten Begriff Horror zur Frage, denn rein "wissenschaftlich" gesehen, gibt es nur ganz wenige Filme, die diesen Titel verdienen und in unserer Sneak lief definitiv noch keiner! Aber das könnte doch den Rahmen sprengen - mal sehen. Wir können natürlich weiterhin bei dem falschen Begriff bleiben zumindestens bis ich das erläutern konnte...

Ausserdem können wir ja einen Verein gründen: Horror At Streit's Sneak (HASS) :mrgreen:

Bis zum nächsten mal, ein herzliches When there is no more room in hell an alle Infizierten!

Re: Horror Appreciation Society

Verfasst: 2009-07-14 18:38
von Paxy
Dead Snow : yo dann hoffe ich mal das beste, wie gesagt schlimmer als die andern beiden kann er nicht werden ^^

Mich interessiert bei dem ganzen Zeug auch eher explodierende eingeweide und so und natürlich die gewisse Atmosphäre und das übertriebene einfach. Das sollte Dead Snow schon hin kriegen *g*
Erschreckt zu werden oder diese Folterfilm arien interessieren mich aber dann wieder weniger. Das eine macht mir ja nur Angst und das andere WILL ich mir garnicht vorstellen.
Wo ich bei -Soldat James Ryan- den Gewalt-"Realismus" sehr schätze weil er einfach dahin gehört muss ich bei -Hostel- nicht sehen wie jemand die Bohrmaschine ansetzt.


Also für mich ist ein Horrorfilm ein Überbegriff der es einfacher macht jemanden zu sagen was ich denn da gerade gucke.
Bevor ich jemanden erklärt habe das das, was gerade läuft ein Gruselfilm ist und kein Splatterstreifen sag ich halt Horrorfilm.

Dann kommt das übliche Stirnrunzeln und die Abneigung und ich hab meine Ruhe. :twisted:

Ich hatte es schonmal wo geschrieben aber ich unterscheide grob zwischen Grusel/Schocker, Splatter und Folterfilme. Den Begriff Horrorfilm wüsste ich auf keine art Film den ich bis jetzt gesehen hab zu verwenden.
Ein Horrorfilm ist halt alles was für einen selber der "Horror" darstellt :D
Naja nach der definition würde liebesschnulzenda auch reinfallen.

Lasse mich da aber gerne näher in die tiefe Welt des Wahnsinns entführen ^^

/signed Verein

Re: Horror Appreciation Society

Verfasst: 2009-07-15 21:37
von brötchen
Was sehen meine entzündeten Augen da? Ein Horrorthread im Sneakforum? Da muss ich dann wohl auch meinen Senf dazugeben.

Ich gucke mir seit ca. 20 Jahren gerne Horrorfilme an. Los ging's mit den alten Hammer-Schinken, dann geriet ich auch schon bald in den Besitz einiger Magenetbänder, die ca. 9th generation copies von so schönen Filmen wie "Bad Taste", "Tanz der Teufel" oder "Absurd - Ausgeburt der Hölle" enthielten. Da konnte man zwar kaum noch was erkennen, aber ich fand's trotzdem gut! Seitdem habe ich geschätzte 2000 Filme gesehen, in denen irre Killer irgendwelche Teenager durch den Wald jagen. Warum ich mir sowas immer noch gerne ansehe weiß ich selber nicht. Manchmal wunder ich mich selber darüber, was für Graupen ich mir da so bereitwillig reinziehe.

Zur spannenden Genrefrage, die hier schon angeklungen ist: Meiner Definition nach sind Horrorfilme einfach alle Filme, die beim Zuschauer Angst erzeugen sollen. Dabei ist es egal, ob das funktioniert oder nicht. Ich bin selber immer auf der Suche, nach Filmen, die in diesem Sinne bei mir wirken. Bisher gab es nur eine Handvoll Filme, bei denen ich wirklich Schiss bekommen habe:

Texas Chainsaw Massacre (1973)
The Descent
The Blair Witch Project
Repulsion
Requiem for a Dream
The Exorcist
Mulholland Drive (wegen der Diner-Szene)
Audition
The Exorcist
Kairo (Pulse)

Vielleicht hat ja jemand von euch noch Tipps für richtige scary movies. Bei Gelegenheit werde ich hier eventuell auch mal ein paar Filmtipps reinstellen.

Roughale, wie sieht denn deine wissenschaftliche Definition aus?

Re: Horror Appreciation Society

Verfasst: 2009-07-16 11:01
von Roughale
Na gut, dann nehme ich mir mal ein bischen Zeit und gebe mal meine Definition des Begriffes Horror wieder, vorerst möchte ich aber noch sagen, dass die auf einem Hauptseminar während meines Englischstudiums basiert, aber die Grundlage lieferte einer der Meister des Genres selbst: Clive Barker, den ich zur Hellraiser Premiere in Berlin im Kino ansprach und er mich als Vorwand benutze, einen Interviewtermin mit zwei schlecht Englisch sprechenden Journalisten zu schwänzen, daraus ergab sich ein ca. 30 Minütiges, sehr interessantes Gespräch - leider habe ich den Kontakt nicht aufrecht erhalten - die wilden Studienzeiten halt...

Egal, genug nostalgiert, nun mal Blut bei die Leichen :twisted:

Also, aus der wissenschaftlichen Sicht basiert der Stoff, der auch heute noch in vielen Gruselfimen verwendet wird, auf der Gothic Novel. In der Geschichte kristallisierten sich sehr schnell einige Grundthemen heraus, die in etlichen Varianten immer wieder neu erzählt wurden - das populärste Grundthema ist wahrscheinlich der Vampir.

Mit der industriellen Revolution und der technischen Entwicklung gesellte sich ein weiteres Grundthema dazu, in dem die Technik zum Indikator des Bösen verwendet wurde (besonders Mad Scientists und Endzeitfilme entwickelten sich daraus).

Mit Aufkommen des Films fand man auch schnell Interesse an dem Fantastischen und da der Gruselstoff als Vertreter des Fantastischen zu zählen ist, wendete man sich auch dem Stoff zu und landete bald bei dem Vampir (Murnaus Nosferatu).

Wann genau das komerziell angehauchte Horrorlabel entstand, weiss ich jetzt nicht mehr genau, aber die Hammer Filme zählen bestimmt dazu, ebenso wie die SF Filme mit Monstern (z.B. von Jack Arnold).

Aber im eigentlichen Sinne (da war ich mir mit Barker einig) beschreibt der Begriff Horror ein Randbereich des Fantastischen, nämlich den, des Tabubruches, somit kann man auch nicht eindeutige Gruselfilme, wie den surrealistischen Der Andalusische Hund von Bunuel und Dali dazuzähl, allein wegen der berüchtigten Augenszene.

Der Tabubruch ist allerdings schwer zu definieren und heutzutage sind schon fast alle Tabus gebrochen, und die, die es nicht sind, sollen meiner Meinung nach auch schön ungebrochen bleiben.

Dementsprechend wär ein mit dem Marketinglabel Horror versehener Film wie The Haunting in Connetticut kein Horror, aber Romeros Night of the Living Dead wär einer, wegen der zuvor nicht gezeigten Kannibalenszenen. Ebenso gilt das für den Nachfolger Dawn of the Dead, in dem das Kannibalistische weiter ausgearbeitet und in Farbe dargestellt wurde und besonders die in Deutschland zensierte Szene mit den beiden Kinderzombies klar als Tabubruch angesehen werden kann.

Das schränkt die Auswahl der Horrorfilme in dem Sinne stark ein und ich glaube nicht, dass wir einen solchen Film schon mal in einer Sneak gesehen haben.

Das ist vielleicht sehr engstirnig, aber nachvollziehbar, weil gerade damals (Hellraiser Premiere Berlin 1988) eine Kommerzwelle an Horrorfilmen die Kinos überflutete, da war der Künstler in Barker offensichtlich etwas angefressen und musste sich das mal von der Seele reden, besonders der Begriff Horror Comedies löste bei ihm deutliche Wut aus, aber er blieb immer sachlich.

Ich hoffe, das macht es etwas deutlich, warum ich immer wieder mal den Begriff Horror in Frage stelle - besonders bei Filmen die mir nicht gefallen haben, man ist ja auch nur ein Mensch 8)

Re: Horror Appreciation Society

Verfasst: 2009-07-16 14:45
von brötchen
Sehr interessant, vielen Dank für das ausführliche Posting! Klönschnack mit Clive Barker? Da kann man ja glatt neidisch werden ;) Hast du Midnight Meat Train schon gesehen? Dread klingt auch ganz interessant!

Leider kann ich deine Argumentation zur Horrordefinition nicht ganz nachvollziehen. Wieso ist Horror für dich (und Barker) = Tabubruch? Das habe ich noch nicht verstanden. Und was ist überhaupt das Fantastische? In Nekromantik oder Aftermath zum Beispiel (zwei der größten Tabubrecher überhaupt) gibt es ja keine fantastischen Elemente. Sind diese für dich unbedingt erforderlich, damit man von Horror sprechen kann? Und muss es sich dabei um Tabus in der Gewaltdarstellung handeln?

Auf jeden Fall sind Tabubrüche ein hochinteressantes Thema, hab ich auch mal eine Hausarbeit drüber geschrieben.

Ansonsten (gothic novel etc.) bin ich ganz deiner Meinung.

Re: Horror Appreciation Society

Verfasst: 2009-07-16 19:41
von Roughale
Na , dass ich mal nicht verstanden werde, ist ja was ganz Neues :lol:

Da war ich etwas ungenau, sehe ich jetzt auch. Hmmmh, wie war das gleich. Horrorfilme verdienen nach Barker eigentlich nur das Label, wenn sie Tabubruch beinhalten - das ist somit eine Abwehrhaltung gegen die Massenfilme, die mit den "wahren" Horrorfilmen in einen Topf geworfen wurden und werden - ach, ich würde gerne wieder mit ihm schnacken, aber das wär jetzt noch schwerer, damals war ich erst mit den Books of Blood in Berührung gekommen, heute würde ich zuviel Lob anschleppen - ich müsste mal wieder was von ihm lesen, ein paar ungelesene Romane habe ich noch... (das Beweisppolaroid steht unter strengster Kontrolle, da sehe ich so beschissen aus... :mrgreen: )

Nekromantik ist definitiv Horror nach der Definition und beweisst, dass ich nicht alle Horrorfilme gut finde, Buttgereit fand ich imer arrogant, abe seine Kurzfilme, die er vor Punks in besetzten Häusern in Kreuzberg vorgeführt hat, die rockten!

Ich hoffe, ich konnte noch was klarstellen, ich merke aber, dass ich für heute alle bin, im Moment zumindestens, meine Wohnung ist auch viel zu heiss...

Re: Horror Appreciation Society

Verfasst: 2010-05-18 16:27
von Roughale
Da isser ja, mein kleiner Horrorthread, nur so, falls jemand den sucht, nachdem ich den im Splicethread erwähnt habe ;)