#764 Horsemen

[Bud_White]

*warning, minor spoilers ahead*



Schwach, wirklich wirklich schwach! Da wurde Potential verschwendet. Der Film fängt ganz ordentlich an und arbeitet sich auch gut zum Tütenschocker vor, aber danach geht es dann mehr oder weniger steil bergab. Die Story ist an vielen Stellen deutlich zusammengeschustert und kommt nicht ohne starken Einsatz von plot devices aus. Es herrscht zwar dauerhaft Unruhe und es ist auch nicht merkbar langweilig, aber spannend wird es irgendwie trotzdem nicht. Das der Film sich selbst am Ende auf ein Teenie-Emo-Drama reduziert ist absolut unnötig, der extrem dürftige Schluss passt ins Bild.

Einziger Lichtblick war hier meiner Meinung nach die überraschend gute Leistung von Zhang Ziyi, die (als real 30 jährige) eine verstörte adoptierte Jugendliche spielen durfte. Obwohl hier normalerweise nur bekannt durch Filme wie Tiger & Dragon, hat sie die Rolle der schwer durchschaubaren Psychopathin glaubhaft rübergebracht und stach als einzig interessanter Charakter aus der Gesamtbesetzung heraus.

Meine Wertung daher ein einfaches: Nicht sehenswert!

[waldorf]

Oh well.
Da dachte ich wir hätten das tiefe Tal der Tränen durchschritten, den fauligen Sumpf schlechter Filme hinter uns gelassen. In den ersten Minuten hatte ich mich drauf eingestellt einen hoffentlich zumindest durchschnittlichen Cop-sucht-durchgeknallten-Mörder Film zu konsumieren, aber da fingen sie auch schon an auf mich niederzuprasseln, die Unzahl ausgelutschter Klischees:
Cop stapft durch den Schnee - check
Cop hat persönliche Probleme - check
Cops hat Latino als Partner - check
Cop hat Frau verloren - check
Cop enttäuscht Kinder - check
Cop gelobt Besserung - check
Mörder inszeniert Bibelszenen - check
Cop bekommt 24 Stunden zur Klärung des Falls - check
Mörder hat Cop als Ziel - check
t.b.c.
AAAAAAArrrrggghhh! Das schmerzt mindestens so wie ein Fleischerhaken und soll daher mit einer ebenso geformten Note bedacht werden.

Und dann noch die Internetspur über den Memorystick... Der Drehbucherbrecher schreibt offenbar ebenfalls auf einer mechanischen Schreibmaschine. Herr wirf Hirn!

Ich dachte mal nun kann's nur noch besser werden; das ist aber schon ne Weile her, und meine Hoffnung schwindet. Ich geh jetzt ne Kerze anzünden und nen Rosenkranz beten, vielleicht hilfts.

[Steven]

Waldorf ich kann mit dir irgendwie rein gar nichts anfangen.

Der Film bekommt von mir ne 4+. Fing interessant an und machte es sich dann in Genre Klischees gemütlich um dort zu versacken.

[noidea]

*warning, minor spoilers ahead*

Meine Wertung daher ein einfaches: Nicht sehenswert!

Schöne Zusammenfassung. Sehe es genau so wie du.
Das war maximal ne schwache 4.

[Soey]

Wenn denn der Schluss nicht gewesen wäre.. Wäre es wenigstens solide, teilweise sogar spannende Unterhaltung gewesen.

Zhang Ziyi war wirklich herausragend.

"I didn't know this was inside her" hat mich ehrlich überrascht und geschockt.

[Marko mit K]

Also, grundsätzlich stimme ich mit allen hier überein, dass der Film nicht wirklich das Gelbe vom Ei und voll mit Klischees war.

Allerdings fand ich, dass Zhang Ziyi mit die schlechteste Schauspielerin im Film war. Ihr gnadenloses Overacting ging mir schon nach drei Sätzen total auf die Nerven. Dann klingt ihr Englisch auch stellenweise so, als wüsste sie gar nicht, was sie da überhaupt sagt und man hätte ihr einfach ein Skript mit chinesischer Lautschrift gegeben.
Ich kann ehrlich nicht nachvollziehen, warum Ihr alle die jetzt so herausragend fandet.

Zum Film lässt sich nicht viel sagen. Außer, dass ich mich gewundert habe, dass nicht bisschen mehr explodiert ist (Michael Bay und so).

Eine 4 von mir.

[Roughale]

Au weia! Der Film lief schon vor einem halben Jahr auf den Fantasy Filmfest Nights, mit sehr geringem Erfolg. Wenn ich mich recht entsinne musste ich den ausfallen lassen, weil ich lieber in Alufolie gehüllt die Harburger schockte Zum Glück kann ich nun sagen, da wär er noch schlechter weggekommen, bei 8 Euros Eintritt...

Ich stimme den meisten Meinungen hier zu, besonders was die schlechte Zusammengehörigkleit der Versatzstücke angeht - schpön dargestellt in Waldorfs Checklist. Gegen den Quaid habe ich eigentlich nichts, aber mit verlauf des Film wirkte er immer mehr fehlplatziert - was nicht unbedingt an seinem Schauspiel liegen muss, die Rolle war einfach schlecht zusammengeschustert, zu sprunghaft die Szenen und zu unmotiviert die Probleme - sehr starker Einheitsbrei, den man nicht mal in den üblichen TV Serien zu sehen bekommt.

Dann war da noch die Unentschiedenheit, welchen Film man nun kopiert (Platinum Dunes ist ja die Schmiede der Horror Remakes) und man tingelte zwischen Se7en und Saw und ich hatte die ganze Zeit die Befürchtung, dass man mehr zeigt umd die Gorebauern mit einem Torture Porn abzufrühstücken - das hätte den Film nur länger und den Kinosaal leerer gemacht, aber definitiv nicht besser.

Das alles plätschert so hin, dass man eigentlich damit rechnen konnte, dass es einen Twist geben wird, der wahrscheinlich die Grundlage des Drehbuches war und dann der Rest stümperhaft drumherum gekritzelt wurde. Also sucht man den Unverdächtigsten und

Spoiler:

da Shaun zu klein war, ist es halt der Emo Alex

- *gähn*

Das alles hätte trotzdem noch zu einer schwachen 4 reichen können, aber das Ende war der allerletzte Rotz, der mir bewusst in Erinnerung ist und der zieht den ganzen Film auf 5er Niveau herunter. Hoffentlich ist das Sommerloch bald vorrüber...

Nur die Trailerrolle konnte amüsieren, ein Tipfehler (Horseman statt Horsemen) lies die Gruppe von Australischen Trailern auftauchen, aber dass dabei der "Crikey!" Crocodile Hunter bei vorkam, was ja nichts Schlimmes ist, aber das der Kollege von olle Quaid den Spitznamen "Stingray" trug, war erfrischend makaber

[Das_Brötchen]

Bemerkenswert fand ich wie schamlos die berühmten Vorbilder (SEVEN und SILENCE OF THE LAMBS) geplündert wurden, bis hin zur irreführenden Parallelmontage. Das war wirklich dreist.

Gab es eigentlich irgendjemanden der nicht spätestens bei der Hälfte schon wusste, dass

Spoiler:

der Sohn der vierte Horseman ist?

aber das der Kollege von olle Quaid den Spitznamen "Stingray" trug, war erfrischend makaber

Hehe, das fand ich auch sehr lustig

[Soey]

und ich hatte die ganze Zeit die Befürchtung, dass man mehr zeigt umd die Gorebauern mit einem Torture Porn abzufrühstücken - das hätte den Film nur länger und den Kinosaal leerer gemacht, aber definitiv nicht besser.

Waren die Szenen nicht so schlimm wie sie sich anhörten? Ich konnte nicht hingucken. Mein Freund (!) wollte sogar gehen, weil er auch dachte, das geht jetzt nur noch so weiter...

@Das_Brötchen: Ähm, ich gestehe, ich hatte nicht den Verdacht, dass der Psychosohn psycho ist. Irgendwie stand ich da anscheinend auf dem Schlauch.

[LipovitanD]

Ich fand den Film storytechnisch ebenfalls schwach und Unterkante des erträglichen. Dafür muss ich den Machern zugute halten, dass einige Szenen und Wendungen im Film (so vorhersehbar sie auch teilweise waren (Das Ende! OMG!)) gut umgesetzt waren und über weite Strecken die Spannung des Films irgendwie tragen konnten. Aber die Unglaubwürdigkeit einiger Schauspieler und die zusammengeschusterte Geschichte, die einiges gut einleitete und dann fast alles in den Sand setzte (schreibt Wolfgang Hohlbein neuerdings Drehbücher?), lassen mich dann irgendwie nicht wirklich über das Fazit Mangelhaft hinauskommen. Schade.

[Steven]

Der Film wirkte erstens wirr konstruiert und zweitens als ob am Ende die Produzenten den Geldhahn zugedreht hätten und dann dieses Furz Ende bei raus kam. Obwohl ich den Machern des Films auch so zutraue, dass sie das Ende von sich aus versaut haben. Mir gefielen allerdings die Charaktere Stingray und die Psychopatin ganz gut. Die Szene mit dem schwulen Bruder war für mich ein schockendes Highlight, wenn auch die Hintergründe der Mord/Selbstmordkiddies nicht besonders glaubwürdig rüberkamen.

Bin gespannt auf nächste Woche!