#682 Lars and the Real Girl

This is the place for discussions about recent (and ancient) sneak movies.
Diskutiert hier über aktuelle (oder historische) Sneakfilme!

Moderatoren: Kasi Mir, emma, Niels

Antworten
Benutzeravatar
emma
Mistress of Ceremonies
Beiträge: 927
Registriert: 2002-10-07 14:55
Kontaktdaten:

#682 Lars and the Real Girl

Beitrag von emma »

Heute haben wir eine Dokumentation gesehen. Über Endverbraucher:

http://www.realdoll.com
Die L. emma
You can't not communicate
Benutzeravatar
Roughale
Master of Ceremonies
Beiträge: 2304
Registriert: 2002-10-07 15:51
Wohnort: Hamburg
Kontaktdaten:

Beitrag von Roughale »

Ich denke, dass Dokumentationen nicht in die Sneak gehören, was fällt uns Sneakmachern eigentlich ein, andauernd Filme auszuwählen, für die keiner getippt hat? :twisted:

Tja, in der Filmdisposition sitzt halt Bianca, schön mit gespreizten O-Beinen und einem Nuckelmund, aber trotzdem unbestechlich!

Der Film hatte trotzdem seinen Reiz, ich kann nicht genau festmachechen was dieser Reiz war, eventuell das erfrischend Andere, das hier in der Vordergrund gestellt wurde, ähnlich wie bei Thumbsucker damals und auch immer wieder mal sehr unterhaltsam. Aber über eine 3 kommt das bei mir nicht hinaus, dafür hatte er zu viele Längen und ein furzlangweiliges Ende, mehr oder weniger machte das Ende den Film absolut irrelevant, etwas abgedreht Surreales hätte mir den Film besser in Erinnerung gelassen... Scahuspielerisch konnte der Film aber überzeugen, ebenso wie die schönen Sweater des Lars, die mich sogar zu Beginn vermuten liessen, dass es in England spielt ;)
Peace, Roughale (aka Roughoul or AROHYOUGEEAGEAYELEE)
Prusseliese

Beitrag von Prusseliese »

Ich fand den Film ganz zauberhaft! Tolle Geschichte, tolle Figuren, tolle Pullover. Endlich mal ein Film, den ich uneingeschränkt weiterempfehlen kann.
Rufus Nasedo
mySneak Regular
Beiträge: 141
Registriert: 2006-10-24 8:43
Wohnort: Hamburg
Kontaktdaten:

Beitrag von Rufus Nasedo »

Da mir der Film schon im letzten Jahr häufiger über den Weg lief in Form von Trailern, Kritiken und Nomminierungen für Awards, dachte ich der wäre schon längst gelaufen und war dann doch etwas überrascht als er gestern kam.

Irgendwie ist der Film herrlich absurd und rührseelig. Immer wieder lustig wenn Lars seine "Freundin" Bianca völlig normal behandelt und weitergibt was sie sagt und sogar eine Biographie für sie entwickelt.
Der Film hat zwar eine sehr ernsthafte Prämisse, da Lars eben tatsächlich einige Probleme hat offensichtlich, aber er ist eben nicht verrückt, sondern nutzt diesen Weg ihm unbewusst um seine Probleme zu verarbeiten. Positiv auch: Die Lacher entstehen aufgrund der Situationen und nicht aufgrund von billigen Gags auf Kosten von Lars, der sich unterbewusst damit heilt und am Ende ja ein deutlich umgänglicherer Typ ist, der einfach nur unter dem Verlust seiner Mutter, die er nie kennenlernte leidet und dadurch eben Angst vor Nähe und Zuneigung hat und dann eben diesen Wahn mit Bianca entwickelt.

Kein Wunder, dass Ryan Gosling für seine Darstellung bei so ziemlich jeden Award (u.a. Golden Globes) nomminiert wird und wenn er es nicht für den Oscar auch wird, dann weiß ich nicht wer sonst. Eine Chance zu gewinnen hat er aber wohl nicht (wie auch schon bei den Globes und dass obwohl es da für Comedy und Musical nen eigenen Award gibt für die Schauspieler), da Dramedy häufig hinter echten Dramen ansteht und die wirklichen Überraschungen meist für die Nebendarsteller-Kategorie kommen und bei Hauptdarstellern meist einer der Dramenfavoriten gewinnt.
Da ich grade dieses Jahr kaum eine wirkliche herausragende Rolle sehe (Daniel Day-Lewis scheint ja Favorit) wäre es vllt mal wieder an der Zeit wie bei Forrest Gump eben nicht die bitterernsten Standardleute zu honorieren, sondern mal wieder etwas aus dem Rahmen zu fallen und eben eine solche Rolle zu prämieren, aber wohl äußerst unwahrscheinlich.

Ein paar angefutterte Pfunde sind da noch die kleinste Sache, die er für den Film betrieben hat. Einen solchen Charakter zu entwickeln, der so liebenswert und mackig ist, ist äußerst schwierig. Sein Blick, seine Bewegungen, dazu die Sachen die er trägt, alles spielt in diese Figur mit ein. Er ist ja bereits einer DER aufstrebensten Charakterdarsteller Hollywoods (für Half Nelson gab es ja schon letztes Jahr ne Oscar-Nomminierung) und mit dieser Rolle untermauert er dies weiter. Wenn er so weitermacht kann er eine ähnliche Serie wie Kate Winslet starten, wobei er hoffentlich auch mal den Oscar mitnehmen darf (was Winslet ja, was für eine Schande, bei 5 Gelegenheiten noch nicht gelang).
Überzeugt hat mich auch Emily Mortimer, die es mir mit ihrer super niedlichen, lieben und fürsorglichen Art in diesem Film angetan hat und einfach Herzenswärme pur ihrem Schwager gegenüber ausstrahlt. Überrascht hat mich auch Paul Schneider als sein Bruder, von dem ich vorher noch nie etwas gehört habe.
Dieser Film beweißt mir, dass sich echtes Schauspielvermögen an Charakterdarstellung zeigt und nicht daran möglichst überzeugend auszurasten und maßlos zu übertreiben, womit Schauspieler immer wieder für Oscars gehandelt werden, während die oft ruhig, aber intensiv, dargestellten Figuren des öfteren die Preise abräumen.

Ein sehr gemütlicher und schöner Film, mit einigen Lachern und insgesamt ne schöne Geschichte, daher gibt es ne 2-.
jack_vincennes

Beitrag von jack_vincennes »

Einige gutplatzierte Lacher und eine durchaus originelle Idee machen noch keinen guten Film.
Die Story ist mehr als durchschaubar, was dazu führt, dass jegliche Hoffnung auf eine überraschende Entwicklung schnell im Keim erstickt wird. Was bleibt, ist die Hoffnung auf lustige Momente, sei es Situationskomik oder gut platzierte Gags. Das Problem dabei ist jedoch, dass die Situationen nicht mehr lustig sind, wenn das gleiche Motiv wieder und wieder verwendet wird, nämlich das groteske Bild, welches sich abspielt, wenn versucht wird, Bianca menschlich zu behandeln.

Nach dem originellen und amüsanten Beginn baut der Film schnell ab und wird zur nahezu (es ist schließlich trotzdem eine Puppe) gewöhnlichen Schnulze.

Aufgrund der guten schauspielerischen Leistung von Ryan Gosling und des guten Beginns gibt es noch eine 4.


@Rufus:
Ich finde, dass der Academy Award für den Besten Hauptdarsteller zumeinst an die tatsächlich besten Darbietungen ging (natürlich streitbar).
Dabei waren es nicht immer "bitterernste Standardleute", wenn man an Roberto Benigni (Das Leben ist Schön), Adrien Brody (Der Pianist) oder auch Nicholas Cage (Leaving Las Vegas) denkt (nur seit Forrest Gump!). Zudem halte ich Daniel Day-Lewis für einen überrangenden Schauspieler und bin wirklich gespannt auf "There Will Be Blood", weil ich so viel Gutes davon gehört habe.
Rufus Nasedo
mySneak Regular
Beiträge: 141
Registriert: 2006-10-24 8:43
Wohnort: Hamburg
Kontaktdaten:

Beitrag von Rufus Nasedo »

@Jack_vincennes:

Ich gebe zwar nicht gerne zu mich geirrt zu haben, aber Fairheit geht vor, du hast in der Tat recht. Aus irgendeinem Grund haben sich bei mir im Kopf vor allem die Oscars für Russell Crow, Denzel Washington, Forest Whitaker, Sean Penn und Jamie Foxx festgesetzt, während ich aber neben die von dir genannten (wobei ich Brody jetzt eher auch zu den deutlich ernsten Rollen zähle, ebenso Cage in Leaving Las Vegas, wo die Aufheiterung eher an Cages Art liegt) auch die Oscars für Kevin Spacey (American Beauty), Philip Seymour Hoffman (Capote) und vor allem Jack Nicholson (As Good As Its Gets) vergaß.

Aber so herrlich absurd wie Forrest Gump und Lars war keine der Figuren in ihrer Art, was womöglich an ihren jeweils vermeintlichen Eigenarten in ihrer Art oder ihrem Denken lag. Da kommt höchstens noch Jack Nicholson ran.

Ich wollte auch keinem Oscargewinner seine Leistung absprechen und welche die beste ist, ist ohnehin jedes Jahr stark subjektiv. z.B. hätte ich 1998 den Oscar an Edward Norton statt Benigni gegeben und ihm 2000 an jeden anderen als Crowe, der ihn ein Jahr später für Beautiful Mind, ebenso wie Will Smith oder Sean Penn deutlich eher als Denzel Washington verdient gehabt hätte. 2002 hätte ich persönlich Cage vor Brody genommen. Alles Ansichtssache und irgendwie scheint es sich ja auszugleichen, da man eben häufig doch die selben Namen liest.
Was irgendwie schade ist, dass es Jahre gibt wo die Sache ziemlich eindeutig ist, weil kaum herrausragende Rollen dabei sind und andere Jahre wo es verdammt schwer ist, weil so viele herrausstachen. z.B. sehe ich nur Daniel Day-Lewis dieses Jahr als wirklich stark. Washington finde ich überbewertet in American Gangster, Mortensen in Eastern Promises zwar beeindruckend aber nicht herausragend. Clooney kann ich noch net beurteilen, McAvoy in Atonement sollte mMn nicht mal nomminiert werden, Depp, Hanks und Hoffman kann ich auch noch net einschätzen. Man warte die Nomminierungen ab, aber wie gesagt ist bereits jetzt Day-Lewis mein herausragender Favorit (ebenso wie Bardem als Nebendarsteller).
Antworten