#783 Beyond a Reasonable Doubt

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Roughale
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#783 Beyond a Reasonable Doubt

Beitrag von Roughale »

Na dann mache ich mal wieder den Anfang zu dem irrelevanten Film (ich verweigere mich aber trotzdem jeder Vorverurteilung als Scheissfilm, nur weil es irgendwo geschrieben wurde ;)).

Michael Douglas sehe ich gerne und hier hat er eigentlich relativ wenig zu tun und kommt nicht an seine Fähigkeiten ran, ausser seinem Vater immer ähnlicher zu sehen. OK, er spielt den fiesen und intriganten Oberstaatsanwalt (also das US Gegenstück dazu, den DA), ganz weit von einem Steve Keller aus alten Zeiten, aber das recht wenig und irgendwie fast unmotiviert - vielleicht erkannte er die fehlende Klasse des Films...

Der Rest der Besetzung sagte mir nicht viel, manche Gesichter kannte ich zwar, aber das störte nicht weiter. Was ich eigentlich dachte, dass es den "Horrorfilmen" vorenthalten ist, wurde hier in einem Justiz-Krimi-Film verwurstet: Absolut vorberechenbare Handlung mit einigen unlogischen Wendungen, da kam gegen Ende Hoffnung auf, dass doch noch jemand zur Axt greift und den bösen Roughy glücklich macht :twisted: Das passierte aber nicht :(

Ansonsten wurde der Film mit viel Laber-Laber und I love you aufgefüllt, dass es schon manchmal peinlich wurde. Dann noch die haarsträubende Parkhausszene, was war das quitschende Reifen Indianer umkreisen die ängstliche Fort-Frau?

Nee, das war mau für meine letzte Sneak in diesem Jahrzehnt, schade, über eine ganz schwache 4 kommt der bei mir nicht hinaus...

Ich befürchte fast, dass der in den USA gut ankommt, so blöd wie er ist, wenn dann noch die Hackfresse aus Twilight bei wär, dann würde er alle Rekorde brechen...
Peace, Roughale (aka Roughoul or AROHYOUGEEAGEAYELEE)
noidea
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Re: #783 Beyond a Reasonable Doubt

Beitrag von noidea »

Rough, da kann ich mich in allen Punkten nur anschließen.
Insgesamt ziemlich unlogisch und unmotivierter Film.
Mir ist noch das ziemlich verwaschene Bild negativ aufgefallen...

Naja... hoffen wir mal, das bald mal wieder ne kleine Steigerung kommt. Nur bitte nicht nächste Woche, da bin ich ausnahmsweise auch nicht da ;-)
LipovitanD
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Re: #783 Beyond a Reasonable Doubt

Beitrag von LipovitanD »

Ich ärgere mich gerade ein wenig, dass ich dem Stepfather ne 5 gegeben habe, der hier war nämlich noch schlimmer. Die Story mit guten und realistischen Darstellern, Dialogen, Actionszenen, Musik, usw. versehen, hätte sogar die Grundlage für einen soliden Thriller geboten, aber so wurde der Film unfreiwillig seine eigene Parodie. Toll war allerdings das Publikum, Ich denke nur an die Reaktion, als die Fotofälschung entlarvt wurde oder als das Auto ins Parkhaus fuhr. Das macht den Abend dann doch nicht komplett verschwendet, dafür gehe ich in die Sneak.

Tja, eine 6 kann ich kaum geben, ich brauche Spielraum nach unten für noch schlimmere Filme. Also vielleicht ne 5 mit kleinem minus?
Zuletzt geändert von LipovitanD am 2009-12-16 18:19, insgesamt 1-mal geändert.
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Jessica_hmwdh

Re: #783 Beyond a Reasonable Doubt

Beitrag von Jessica_hmwdh »

Ich fand es ja herrlich, dass die Tote auf dem Foto nach dem Mord genau den gleichen Nagellack mit den gleichen Abnutzungen hatte wie noch über ein halbes Jahr zuvor bei dem Videointerview.

Ansonsten: langweilig, der Schnitt und auch die Schauspieler haben sich wirklich nicht sonderlich Mühe gegeben...

Nun ja, einer mit der schlechtesten Filme dieses Jahr in der Sneak - aber das Publikum war wirklich klasse ;-)
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Kasi Mir
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Re: #783 Beyond a Reasonable Doubt

Beitrag von Kasi Mir »

Hallo allerseits,
Roughale hat geschrieben:Ich befürchte fast, dass der in den USA gut ankommt, so blöd wie er ist, wenn dann noch die Hackfresse aus Twilight bei wär, dann würde er alle Rekorde brechen...
Da kann ich Dich beruhigen - der Film ist dort schon vor zwei Monaten (in limited release) angelaufen, und angesichts des geringen Kritiker- und Zuschauerzuspruches dürfte da wohl nicht mehr viel nachkommen. Da hat dann auch die "Hackfresse" aus "Desperate Housewives" (die hier die männliche Hauptrolle gespielt hat) nichts genützt.

Das Original aus den 1950ern von Regielegende Fritz Lang soll so etwas wie ein Vorfahre von "The Life of David Gale" gewesen sein - das, was Peter Hyams (u.a. "Timecop", "Sudden Death", "End of Days") als Produzent, Drehbuchautor und Regisseur daraus gemacht hat, ist einfach nur platt, peinlich und langweilig. Deswegen gibt es von mir dafür genau die gleiche Note wie für das platte, langweilige und peinliche "Stepfather"-Remake: eine glatte, hochverdiente Fünf.

Hyams wollte mit diesem Remake wohl eine Hommage an den Film Noir der 1940er und 1950er drehen, doch das einzige, was er von manchen dieser Werke übernommen hat, ist die antiquierte, holzschnittartige Art der Dialoge und Charakterdarstellung. Mehr als einmal mußte ich bei der Art und Weise, wie Figuren aus "Beyond..." einen Sachverhalt darstellten, leise kichern; und wenn es nicht die Dialoge waren, dann hilft sicherlich eine der gefühlt 100 Montagen, mit denen der Autor Drehbuchseiten einsparen konnte, weil er für wichtige Entwicklungen keine Dialoge schreiben mußte. Die erste Montage (die nur dazu dient, Zeit vergehen zu lassen, ohne das etwas sinnvolles passiert) ist bereit in Minute 11 zu sehen - ich kenne keinen Film, der dieses Stilmittel so früh und so ausgiebig einsetzt (und dabei ernst bleiben will).

Es hilft natürlich nicht, daß die Handlung und die Charaktere ebenfalls sehr sparsam entwickelt wurden. Der tolle Plan unseres besessenen Journalisten C.J. hat mehr Löcher als der Bundeshaushalt 2010, uns die amateurhafte Art und Weise, mit der er und sein infantiler Kumpan Corey zu Werke gehen, hätten die Coen-Brüder zu einer tollen Komödie verwursten können. Doch Hyams meint das todernst, und vermutlich soll man auch noch überrascht sein, daß die Gegenspieler, allen voran der "schummelnde" Staatsanwalt Hunter (Michael Douglas muß gegen Peter Hyams eine Wette verloren haben), schnell Wind bekommen. Dabei macht er es eigentlich kaum besser, er verwischt seine Spuren so schlecht, daß C.J. und Corey mit etwas mehr sauberer Recherche viel eher zum Ziel gekommen wären - worauf der Film im letzten Drittel, in dem C.J.s Freundin und Jungstaatanwältin Ella (Amber Tamblyn, die als einzige eine halbwegs glaubwürdige Figur spielt) zur Hauptfigur wird, sogar noch hinweist. Und dann muß der Film am Schluß natürlich noch einen irren Twist (daß es einen geben würde, war bereits früh klar, dazu waren ein paar mysteriöse Telefonanrufe zu deutlich plaziert worden) bringen, der der Handlung vollends den Boden entzieht und einen quasi nochmal extra dafür bestaft, so lange ausgeharrt zu haben. Da kann ich dann zur abschließenden Bewertung des Films nur die letzten beiden Worte des Drehbuchs zitieren, denn besser als Tamblyns Ella kann ich es auch nicht formulieren: Fuck you. 8)

Aber immerhin war der Film in einer Hinsicht passend: Roughales lezter Sneakfilm vor dem Jahr 2010 war damit vom Regisseur von "2010". In diesem Sinne: merry x-mas, Roughy, CU next decade! ;-)

Gruß
Kasi Mir
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