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A Beautiful Mind

Verfasst: 2002-02-20 10:28
von Roughale
Ooops, als erster und das nach dem Aplaus?

Egal, dann werde ich mir mal (wieder) die Finger verbrennen und meine Meinung kundtun...

Zuerst möchte ich erwähnen, daß es sich bei dem Film mit Sicherheit um einen guten Film handelt nur leider hat er mir nicht gefallen (mit Ausnahmen), lassen wir uns das mal versuchen zu analysieren...

Russel Crowe bettelt ja regelrecht um den Oscar zu bekommen, aber ich fand, daß da viel Overacting angesagt war. Gut war die Schüchternheit, besonders wenn er seine Gesprächspartnern nicht ins Gesicht sehen konnte. Aber das war nicht konsequent, es gab immer wieder Szenen, wo er dieses vergessen zu haben schien. Auch wenn ich versuchte das damit zu begründen, daß er die Leute kannte und daher die Nervosität im Griff hatte, wurde das wiederlegt als er später denselben Personen wieder nicht in die Augen schauen konnte, schade eigentlich...

Die Storyänderung in der Mitte wertete den Film für mich stark auf, allerdings ging er dann noch viel zu lang und daher musste man den Rückfall einbauen und überhaupt. Jaj ja, das ist ja wohl echt so geschehen, war aber trotzdem zu lang für mich.

Überhaupt war zu viel Hollywoodschmalz vorhanden, und wenn man daraus mal ausbrach, wurde daraufhin mit eiem doppelten Schmalzeimer gekontert, bestes Beispiel, als Nash seine Frau umbringen soll und daraufhin mit Selbstheilung droht ("Aber das Mädchen wird ja nicht älter"... Nee, also bitte!)

Die Stimmung war akzeptabel, sogar die vereinzelten Klatschattacken erstickten schnell und die wenigen Zwischenrufe sorgten für Amüsement, das war gut! Eigentlich hätte man nach no Jackie no Grub viel ärgeres erwarten können ;-)

Na dann FF beim meine Meinung zerfetzen, I can take it ;-)

PS: Gute Besserung demjenigen der bei uns hinten links (die Diätecke!) zusammenklappte. Es war schon bemerkenswert, daß mehr Leute dorthin schauten als auf die Leinwand, tja...

A Beautiful Mind

Verfasst: 2002-02-20 11:12
von Stu
Leider hat der Hollywoodgeschmack ein guten Film ruiniert. Erstmal war Crowe nicht zu glauben als Princeton Student, besonders nicht wenn alle andere Schauspieler die richtige Aelter hatten. Zweitens, war Jennifer Connelly nicht zu glauben als erstmal seine hoch-intelligente Liebesinteresse, spaeter als seine leidende mittel-intelligente Ehefrau. Drittens war das ziemlich weit weg von der echten Geschichte. Viertens, nach meinem Verstaendnis, ist das ein sehr falsches Bild von Schizophrenie.

Wahrscheinlich finden die meisten diesen Film viel besser als Enigma, aber meiner Meinung nach, ist es lange nicht so gut. Einiges haben sie gemeinsam - die echt Geschichte ist sanitisiert worden, bis es kaum noch zu erkennen war. Die echten Genien waren beide mindestens teilweise schwuhl (John Nash hat deswegen seinen Job verloren, und Alan Turing hat sich spaeter ermordet), und Nash"s Sohn war nicht von seiner Frau. Was mich aber wirklich stoert, ist wie sie Schizophrenie behandelt haben. Dieser "Sixth Sense" Schock ist ein guter Trick, aber lange nicht wie die Wahrheit. Bin kein Expert in diesem Bereich, aber ganz erfindene Menschen sind extrem selten oder? Als Mathematikstudent, war ich auch schon wieder enttaeuscht wie sie Mathe praesentiert haben. Zumindest war es besser als in "Good Will Hunting".

Schon wieder hat Hollywood aus einer interessanten Geschichte einen schlechten Fillm gemacht.

Naja, das positive - auch wenn ich andere Schauspieler genommen haette, war es gut gespielt, muss ich zugeben. Bin aber nicht sicher ob es gut genug war fuer zwei Oscarnominierungen, aber man hat immer eine bessere Chance wenn man in einem Film ueber koerperlicher oder geistlicher Behinderung spielt. Am Anfang fand ich Paul Bettany als Charles uebertrieben, aber es passt besser, dass er echt ein Fantasiefigur war. Ed Harris war schon wieder toll, und das kleine Maedchen auch.

Mist - sie haetten echt einen guten Film machen koennen...

Tolle Wurst

Verfasst: 2002-02-20 13:42
von Igor
Kurz und knapp:
Ich fand den Film langweilig und er hat mir nicht gefallen, weil ich die Geschichte uninteressant fand.
Ich glaube, dass ich nicht der einzige bin der so denkt und deshalb wundere ich mich, dass nur geklatscht wurde, aber nichts negatives während des Abspanns zu hören war. Ich denke das liegt daran, dass im Vorfeld schon 1000 mal geschrieben und gesagt wurde wie anspruchsvoll der Film doch ist und sich deshalb niemand getraut hat, sich als "Ballermann-Fraktionist" (wie es doch immer so schön gesagt wird) zu outen, der geistig zu unterbelichtet für den Film ist.

Bezug zur Sneak:
Das war gestern keine Sneak!
-der Film passte nicht
-keine Zwischenrufe, weder postitive noch negative
-KEIN FUTTER

Also ein langweiliger, zu langer Kinoaufenthalt.

Re: Tolle Wurst

Verfasst: 2002-02-20 16:09
von The-XXL
> Bezug zur Sneak:
> Das war gestern keine Sneak!
> -der Film passte nicht
Ich bin eigendlich mit dem Film nicht so unzufrieden.
Es ist zwar kein Film den ich zweimal sehen muss,
aber so wie die Story erzählt war und wie Mr. Gladiator das rübergebracht hatte war das durch aus nett.
Ich fand ihn sogar ganz gut.

Ich hatte da ganz andere Befürchtungen, hatte sogar vorher angekündigt, dass wenn der Film kommt ich rausgehe. Aber er hat mich da ich keine Erwartung hatte nicht genervt.

Alles im allem bin ich sogar mit dem Mix der dieses Jahr in der Sneak lief zufrieden.

Alle Filme wird man ja eh nicht sehen können.

> -keine Zwischenrufe, weder postitive noch negative
mhh,
da waren doch ein paar supper nette dabei.
Sowas wie "unglaubwürdig" war doch ein Brüller !!

> -KEIN FUTTER
definitiv.
Da muss ich dir jetzt mal recht geben.
Welch Schwaches Bild ?

Gruß

The XXL

A Beautiful Mind

Verfasst: 2002-02-20 17:14
von Malte Schmidt
Hi!

Ich mochte den Film ziemlich gerne.

Natürlich haben sie die wahre Geschichte umgeschrieben, aber deshalb heisst es ja auch nur "Inspired by events in the life of John Nash". Ein Film kann das wirkliche Leben nicht 1:1 nachspielen, weil es dann einfach langweilig wäre. Man braucht eine Struktur die auf etwas hinarbeitet (hier: Heilung, Anerkennung, Einsicht). Und man kann auch nie die ganze Geschichte eines Menschen in einem einzigen Film erzählen. Wenn sie hier noch seine homosexuellen Tendenzen und seine Liebhaberin eingearbeitet hätten, dann wäre der Film überladen und durcheinander geworden und hätte vor allem kein Ziel, keine Richtung gehabt. Sie haben die Story auf seinen Kampf mit der Schizophrenie reduziert, aber das dafür gut (im narrativen, nicht im psychologischen Sinne) dargestellt.
Mich hat erst ziemlich gestört, wie kitschig sie sein tolles mathematisches Verständnis dargestellt haben, als er überall Strukturen erkannt hat. Aber da ja später herauskam, daß das ziemlicher Mist war und er sich alles nur eingebildet hat, war es wiederum ziemlich gelungen.
Crowe mochte ich auch ziemlich gerne sehen. Besonders weil ich vorletztes Semester in Mathe einen Übungsleiter hatte, der sich ziemlich ähnlich verhalten hat wie Crowe in diesem Film. Ich fand ihn in diesem Film besser als in "Gladiator", wo ich ihn zwar auch mochte aber den Oscar trotzdem nicht so ganz nachvollziehen konnte.
Und Ron Howard kann ich nun endlich den Grinch verzeihen.

Zu Igor:

> Bezug zur Sneak:
> Das war gestern keine Sneak!
> -der Film passte nicht

Ja, da stimme ich dir zu. In der Sneak sind zu viele Leute, die so etwas nicht sehen wollen. So hat die eine Hälfte des Publikums keinen Spass weil sie den Film scheisse findet und die andere Hälfte hat keinen Spass weil erstere Hälfte ihren Unmut zum Ausdruck bringt. Normalerweise. Erstaunlich fand ich aber gestern, daß sich letzteres sehr in Grenzen gehalten hat und es eigentlich nur zwei Szenen mit grösserer Unruhe gab. Hat mir sehr viel Spass gemacht, die Sneak gestern.

> -keine Zwischenrufe, weder postitive noch negative

Klasse Filme für Zuruf-Aktionen sind Filme mit Jackie Chan und sonstige Actionkomödien und DAS sind auch die guten Sneak-Kracher wie wir sie alle lieben. Optimal wäre es für alle, wenn nur so etwas läuft. Ist aber leider nicht so.
So muss man merken, wann Zwischenrufe lustig sind und den Sneak-Besuch spassiger machen und wann Zwischenrufe einfach fehl am Platze sind und den Film für die anderen kaputt machen. Gestern scheinen das fast alle erkannt zu haben. Fand ich gut.

> -KEIN FUTTER

Genau, inakzeptabel ist das. Ich verlange für nächstes Mal die doppelte Ration! :)

> Also ein langweiliger, zu langer Kinoaufenthalt.

Die Vorstellung gestern war eher eine reguläre Vorstellung denn eine Sneak, ja. Aber ABM wollte ich eh viel lieber regulär und ohne Sneakpublikum sehen, daher wurde ich bestens bedient. :)

Malte.

Re: A Beautiful Mind

Verfasst: 2002-02-20 17:19
von Malte Schmidt
Hi!

Roughale schrieb:
> es gab immer wieder Szenen, wo er dieses
> vergessen zu haben schien. Auch wenn ich versuchte das damit
> zu begründen, daß er die Leute kannte und daher die
> Nervosität im Griff hatte, wurde das wiederlegt als er später
> denselben Personen wieder nicht in die Augen schauen konnte,
> schade eigentlich...

Naja, das hat ja auch viel mit der Situation zu tun.
Wenn er einen alten Freund fragt ob er ein Bier haben will oder wenn er ihm sagt, daß er mit seiner Frau geschlafen hat, kann ich mir schon vorstellen daß er im ersten Falle ihm eher in die Augen guckt als in letzterem.

Malte.

Re: A Beautiful Mind

Verfasst: 2002-02-20 17:45
von Roughale
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Naja, das hat ja auch viel mit der Situation zu tun.
Wenn er einen alten Freund fragt ob er ein Bier haben will oder wenn er ihm sagt, daß er mit seiner Frau geschlafen hat, kann ich mir schon vorstellen daß er im ersten Falle ihm eher in die Augen guckt als in letzterem.

Malte.
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Ich fand"s trotzdem nicht überzeugend, das war mir zuviel Bettelei um den Oscar, seit dem berechtigten Oscar for Dustin Hoffmann in Rainman ist der (Verzeihung) Beklopptenfilm fast ein Garant für den Best Actor Oscar, naja, hier gibt"s ja noch von Sean Penn Konkurenz, zudem ich nix sagen kann weil nicht gesehen...

Ansonsten fand ich es auch angenehm, daß der Film nicht von Zwischenrufen zerstört wurde, die wenigen waren gut! Es besteht vielleicht Hoffnung ;-)